Berufsbegleitend zu promovieren, wird immer beliebter. Immer mehr Menschen machen ihren Doktorabschluss neben dem Job. Nach dem Master- bzw. Magisterabschluss wollen die meisten erste Berufserfahrungen sammeln. Doch wie gelingt eine Promotion neben dem Studium am besten?
Ein Doktortitel kann die Karrierechancen erhöhen und steigert die Chance auf ein höheres Einstiegsgehalt. Doch neben dem Job noch wissenschaftlich zu arbeiten ist nicht immer einfach. Die wichtigsten Antreiber für die nebenberufliche Promotion sind Selbstdisziplin, Motivation und eine gewisse Leidenschaft für das Thema.
Man braucht aber auch viel Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen, denn bis zum Abschluss einer Promotion können drei bis fünf Jahre vergehen. Die Motivation sollte auf jeden Fall von innen kommen und es sollte einem auch Freude bereiten, wissenschaftliche Forschungsarbeiten zu verfassen. Auch in der Freizeit muss man bereit sein, viele Artikel zu lesen.
Wichtig ist auch, ob sich in der Branche, wo man tätig ist, ein Doktortitel auszahlt. In vielen Richtungen kann der Titel ein Sprungbrett sein, doch in manchen Arbeitsbereichen zahlt er sich kaum aus. Das gilt zum Beispiel für Familienbetriebe und kleinere bis mittlere Unternehmen, die sich davon oft abgeschreckt fühlen. Vor allem dann, wenn die Besitzer und Unternehmer selbst keinen universitären Abschluss besitzen. Sie bekommen schnell das Gefühl, man sei ein überqualifizierter und realitätsfremder Theoretiker ohne praktischen Bezug. Darum sollte man sich gut überlegen, wer der zukünftige Arbeitgeber ist und ob sich der Titel auszahlt.
Dahingegen setzen naturwissenschaftliche Bereiche wie Chemie, Biologie und andere Naturwissenschaften einen Doktortitel oft voraus, vor allem dann, wenn man in der Forschung arbeiten möchte. Der Titel zeigt, dass man selbstständig arbeiten, Versuche durchführen und diese dokumentieren kann. Zusätzlich gilt es dann noch die Ergebnisse zu publizieren und auch internationale Erfahrungen sind gerne gesehen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Auch für Lehrende an der Universität macht eine Promotion Sinn. Die universitäre Laufbahn verlangt sogar einen Doktortitel. Dadurch eignet man sich Fachwissen an und wird gewissermaßen ein Experte auf seinem Gebiet. Außerdem lassen sich Forschungslücken schließen und man kann sich in seinem Bereich einen Namen machen.
Der Bereich der Unternehmensberatung und Steuerprüfung eignet sich auch gut für eine Promotion, ebenso wie die Arbeit mit Banken und Versicherungen. Auch in Ministerien und Behörden ist der Doktortitel gerne gesehen. Ingenieure und Betriebswirte können aber ebenso davon profitieren, doch hier kommt zusätzlich noch die praktische Erfahrung dazu. Hier gibt es noch andere interessante Studienabschlüsse, die sich auszahlen können. Im Bereich der Ingenieurwissenschaften ist der Titel gern gesehen und kann das Jahresgehalt stark verändern.
Eine Promotion zahlt sich auch im Bereich der Rechtswissenschaften aus und kann ein großer Vorteil sein. Nach dem Magister kann man erst einmal zu arbeiten beginnen, doch sollte man sich über eine berufsbegleitende Promotion Gedanken machen. Diese kann das Jahresgehalt fast verdoppeln, egal ob man im privaten oder öffentlichen Bereich arbeitet. Von daher ist es sicher eine Überlegung wert.
Natürlich gilt für alle Branchen und jeden Job: Alles genau mit dem Arbeitgeber besprechen. Ist es in der momentanen Position möglich, zu promovieren? Gibt es berufliche Aufstiegschancen? Passt eine nebenberufliche Doktorarbeit in den Arbeitshorizont der Abteilung? All diese Fragen müssen gut überlegt und mit der Firma geklärt sein, ehe man sich in ein so langfristiges und ehrgeiziges Projekt wie eine Promotion stürzt.