Eine Superzelle ist eine langlebige Gewitterzelle, die über einen beständig rotierenden Aufwindbereich verfügt. Sie stellt die kräftigste Form eines Einzelzellengewitters dar. Etwa 10% aller global auftretenden Gewitter sind Superzellen. Folgende Merkmale sind typisch für eine Superzelle:
Rotierender Aufwindbereich (Mesozyklone)
Das Hauptmerkmal einer Superzelle ist der hochreichende rotierende Aufwindbereich, auch als Mesozyklone bezeichnet. Dieser Bereich bildet in den meisten Fällen eine deutliche Absenkung der Aufwindbasis, die als Wallcloud bekannt ist.
Zwei getrennte Abwinde
Superzellen verfügen über zwei voneinander getrennte Abwindzonen: den Forward Flank Downdraft (FFD) und den Rear Flank Downdraft (RFD). Zwischen diesen Abwindzonen befindet sich der Inflow, der Zustrom feuchtwarmer Luft, meist auf der Süd- oder Südostseite der Zelle.
Langlebige Existenz
Während gewöhnliche Gewitter nur etwa 30 Minuten dauern, kann eine Superzelle bei günstigen Bedingungen bis zu 6 Stunden oder mehr bestehen. In extremen Fällen wurden bereits Superzellen beobachtet, deren Lebensdauer über 10 bis 12 Stunden betrug.
Heftige Unwetter möglich
Superzellen sind räumlich und zeitlich die größten und gefährlichsten Gewittergebilde. Sie können einen Durchmesser von 20 bis 50 Kilometern erreichen und in höheren Luftschichten sogar über 200 Kilometer. Diese Naturphänomene sind zwar selten, aber aufgrund ihrer extremen Begleiterscheinungen wie heftige Orkanböen, großer Hagel oder Tornados sehr gefährlich. Man kennt sie vor allem aus den USA, wo sie im Frühling und Sommer zu heftigen Unwettern führen können. Aber auch in Deutschland und Europa treten Superzellen jährlich auf und verursachen teils erhebliche Schäden.